Einerseits wollte die PGH dadurch grössere Aufträge bekommen.

Andererseits wollten sie ihr Handwerk und die damit verbundene Begeisterung an die nächsten Generationen weitergeben.

Um Zweiteres zu erreichen, bildeten PGH-Ausbildner mit Meisterqualifizierung Lehrbrigaden mit bis zu 30 Mann.

Ich war von 1999 bis 2002 Teil einer dieser Brigaden und durfte während meiner Ausbildung bei beeindruckenden Komplettsanierungen von ganzen Wohnsiedlungen in und um Erfurt mitwirken.

Weil die PGH mehrere Jahre lang mit solchen Mammutprojekten beschäftigt war, konnten wir nicht viel kaputt machen.

Wir durften also von Beginn an (ohne Zeit- und Leistungsdruck) voll anpacken und selbst aus unseren Fehlern lernen. Damit ist gemeint, dass wir die gleichen Arbeiten – wie z. B. die Decke tapezieren und dabei mit der Leiter zu laufen – so lange wiederholten, bis unser Meister nichts mehr auszusetzen hatte.

So eigneten wir uns von Grund auf alle Kenntnisse für Vor-, Anstrich-, Lackier- und Tapezierarbeiten an. Ausserdem lernten wir Schriftmalerei mit dem Pinsel und das Konstruieren und Gestalten von Ornamenten.

Unsere Malermeister legten auch ein besonderes Augenmerk auf unser Auftreten und trichterten uns Werte wie Ehrlichkeit, Respekt und Zuverlässigkeit ein.

Von diesen Werten profitiere ich bis heute …